
Darmkrebs ist vermeidbar! Jetzt zur Koloskopie!
4220 Darmkrebserkrankungen pro Jahr weniger? Durchgeführte Koloskopien würden es möglich machen!
Im Internationalen Darmkrebsmonat März rufen Krebshilfe und ÖGGH zur Darmkrebsvorsorge ab 45 auf
Die Evidenzgrundlage und die Empfehlungen des Nationales Screening-Komitees empfiehlt die Koloskopie ab dem 45 Lebensjahr.
Prim. Univ.-Doz. Dr. Andreas Shamiyeh, Vorstand der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Vorstandsmitglied der Krebshilfe Oberösterreich begründet dies damit, dass immer häufiger bereits ab dem 45 Lebensjahr Vorstufen und Frühstadien von Darmkrebserkrankungen diagnostiziert werden. Bei Nichterkennung sind diese häufig die Ursache für Diagnosen im fortgeschrittenen Stadium.
Darmkrebszahlen 2023: Dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern (2540) und Frauen 2150)
Durch Informations-Kampagnen und Verbesserungen in Diagnostik und Therapie ist es gelungen, die altersstandardisierten Neuerkrankungen um 20% und die Mortalität durch ein Dickdarmkarzinom um 30% zu senken. „Ich appelliere an Männer und Frauen ab 45, die effektive Darmkrebsvorsorge durch eine Koloskopie unbedingt wahrzunehmen. Sie kann ihr Leben retten. Gibt es Krebserkrankungen bei Familienmitgliedern ersten Grades sollte eine Koloskopie sogar schon in jüngeren Jahren erfolgen. Auch wenn Beschwerden immer wieder auftreten, sollte eine Darmspiegelung gemacht werden,“ so Prim. Dr. Shamiyeh.
Frauen und Männer: ab 45 zur Darmkrebsvorsorge
Die Darmkrebs-Vorsorge mittels Koloskopie sollten Frauen und Männer ab 45, wenn nicht anders verordnet, alle 7-10 Jahre machen lassen. Auch ein FIT-Stuhltest (Stuhltest der neuen Generation) der zumindest alle 2 Jahre gemacht werden sollte wird nunmehr angeboten und ab 45 empfohlen.
„Die Darmspiegelung (Koloskopie) bietet den großen Vorteil, dass Polypen als mögliche Vorstufen rechtzeitig entfernt werden können und so die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden kann. Sie wird üblicherweise als sanfte Koloskopie mit Schlafspritze vorweg, durchgeführt und ist somit schmerzlos,“ so Univ.-Doz. Dr. Andreas Shamiyeh. „Die Darmspiegelung ist der Goldstandard und dient somit auch der Vermeidung von Darmkrebs, der FIT-Stuhltest (Fecal Immunochemical Test) ist ein immunologischer Test der schon geringe Mengen von Blut im Stuhl nachweist und auf präkanzeröse Polypen oder Darmkrebs hinweisen kann.“
Shamiyeh betont, dass mit einer Früherkennung im Dickdarm eine OP sehr gute Heilungschancen bietet. Bei einer Erkrankung im Mastdarm ist die Früherkennung noch wichtiger: Das sogenannte Staging bestimmt wie die Behandlung erfolgen kann. Bestrahlung und Chemo, Immuntherapie oder totale neodajuvante Therapie sind die Alternativen. Bei einer Diagnose in sehr frühem Stadium braucht bis zu1/3 der Patient:innen gar keine OP mehr. Dabei wird zuerst ohne Operation behandelt und dann, wenn der Krebs weg ist engmaschig nachbeobachtet (Watch And Wait).
Fortschritte in der Behandlung
Nicht nur die Früherkennung, sondern auch die Therapieformen haben sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Vor allem die minimalinvasive Chirurgie mittels Mikroskop oder Roboter bringen enorme Vorteile für die betroffenen Patient:innen. Das in Oberösterreich eingesetzte Tumorboard, bei dem alle Fachrichtungen der Onkologie angehören, planen gemeinsam die individuell beste Therapie für die Patient:innen und sorgt damit ebenfalls für eine möglichst effektive Behandlung.
Darmspiegelung bei Stellen mit Qualitätszertifikat
Um sicher zu sein, dass die Vorsorgekoloskopie in entsprechender Qualität durchgeführt wird, empfehlen Krebshilfe und ÖGGH jene Stellen, die ein „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ vorweisen. Eine aktuelle Auflistung aller Stellen steht unter www.krebshilfe.net und www.oeggh.at zur Verfügung.
Rasches und österreichweites einheitliches Darmkrebs-Screening
Wir nutzen den „Darmgesundheitsmonat März“ sehr gerne um mit unserem Slogan „Don’t wait – Warten Sie nicht“ die Menschen daran zu erinnern wie wichtig Vorsorge und/oder Früherkennung sind und dass es lebensrettend sein kann,“ so Krebshilfe-Oberösterreich GF Maria Sauer. Die Krebshilfe fordert schon lange ein einheitliches Darmkrebs-Screening und hofft auf eine Umsetzung mit der jetzigen Regierung.
„Wir sind täglich mit den Schicksalen von Patient:innen und Angehörigen konfrontiert und helfen bestmöglich durch die Krise Krebserkrankung. Zu wissen, dass viele dieser Schicksale vermeidbar wären ist uns Antrieb unsere Präventionsinitiativen immer wieder zu kommunizieren,“ so Sauer.
Broschüren „Darmkrebsvorsorge“ und „Darmkrebs“
Beide Broschüren sind kostenlos bei der Krebshilfe unter service@krebshilfe.net erhältlich und stehen zum Download unter www.dontwait.at und www.krebshilfe.net zur Verfügung.
Beitrag von
Österreichische Krebshilfe Oberösterreich
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